Emberg Alm 2008
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Der diesjährige Urlaub war zeitlich aus verschiedenen Gründen auf lediglich 10 Tage beschränkt und
so entschlossen wir uns ein Ziel anzusteuern, welches in akzeptablen Zeiten noch mit dem Auto erreichbar
sein würde, die Emberg Alm. Diese Alm wird vielen Sternfreunden als langjähriger Treffpunkt des
Internationalen Teleskop Treffs ITT bekannt sein, mit dem
Sattlegger Alpengasthof
als zentrale Anlaufstelle. Der Gasthof liegt auf knapp 1800m Seehöhe und bietet in einer sehr schönen
Landschaft unzählige Möglichkeiten zum Wandern aber auch z.B. zum Paragleiten. Sattleggers Alpengasthof
ist auf den Besuch von Sternfreunden spezialisiert und bietet neben sehr guten Himmelsbedingungen bei
klarem Himmel (fst ca. 7m0) auch zwei kleine Ferien-Sternwarten mit einem 17,5" Newton bzw.
einem 12" Meade Schmidt-Cassegrain, beide auf fototauglichen, parallaktischen Montierungen, für
diejenigen, die kein Eigenes Fernrohr besitzen oder keines in den Urlaub mitnehmen wollen oder
können.
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Der Sattlegger Alpengasthof von oben gesehen, mit großem Hauptgebäude in der Bildmitte. Die beiden
Sternwarten liegen rechts ausserhalb des Bildes, etwas abseits vom Haupthaus. Vor dem Haupthaus
befindet sich ein großer Parkplatz, von dem aus sich nachts ganz gut beobachten lässt und auf dem
sich während der klaren Nächte immer einige Sternfreunde eingefunden haben.
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Die beiden Feriensternwarten liegen in Fussweite vom Sattlegger Alpenhof und besitzen beide ein
Rolldach, so dass ein windgeschütztes Beobachten ermöglicht sowie Fotografie erleichtert wird.
Die Sternwarten enthalten neben den Teleskopen die zugehörigen Betriebsanleitungen, Kartenmaterial
sowie Tisch und Stühle. Ich selbst habe die Instrumente nicht genutzt, da ich meinen 8"-Reise-
Dobson dabei hatte und mich auf visuelle Beobachtung unter gutem Himmel konzentrieren wollte.
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Die sehr guten Himmelsbedingungen (Bild links: Milchstrasse im Zenit, Pentax
ist*Ds mit Fisheye f=15mm, 1:2,8, 800 ASA, 30 s ohne Nachführung) liessen dann auch einiges
bei der visuellen Beobachtung erwarten. Von 11 Nächten konnte in 5 Nächten unter sehr guten
Bedingungen beobachtet werden. Die visuelle Grenzgröße lag dabei meist um die 7,m0, M33 war
bei indirektem Sehen eindeutig mit blossem Auge wahrnehmbar. Diesmal wieder dabei mein Reisedobson
von Hofheim-Instruments mit 8" Öffnung, sowie mein 10x50 Dekarem Fernglas. Eine Zeichnung des
Nordamerika-Nebels, sowie einige Deep-Sky Objektbeschreibungen, die am HRD unter diesem Himmel
entstanden sind finden sich unter
Zeichnungen am HRD und unter
Objektbeschreibungen.
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Die nächte auf der Embergalm sind extrem dunkel, die Wolken erscheinen als dunkle Bereiche am
Himmel und nicht als helle Flecken, wie bei uns im Rhein-Main-Gebiet. Die Kontur des Alpenhofs
(rechts) hebt sich bis auf ein paar beleuchtete Fenster, die nicht sehr stören kaum vom Himmel
ab. Ab etwa 23 Uhr ist aber auch dort volkommen dunkel und man kann relativ ungestört beobachten.
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Im Alpenhof der Sattleggers finden sich offensichtlich immer ein paar Sternfreunde ein, weil
offensichtlich der Platz schon hinreichend bekannt ist, wahrscheinlich auch durch das ITT.
So findet man eigentlich immer aufgebaute Teleskope in unmittlbarer Umgebung des Alpenhofs (links).
Dies erlaubt natürlich auch mal den ein oder anderen Blick durch ein fremdes Teleskop, wie z.B.
durch den 10" Birkmaier-Dobson mit Premium-Optik von Thomas Bayer. Der Anblick des Cirrus-Nebel in
diesem Gerät wird mir unvergessen bleiben, Wahnsinn.
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Neben astronomischen Aktivitäten, die sich auf die Nacht fokussieren, kann man dort oben in einer
wunderschönen Landschaft wandern und ein paar Gipfel in der Umgebung erklimmen. aufgrund der hohen
Lage der Embergalm braucht man dazu auch nicht mehr so hoch aufsteiegn, maximal 800 m für den
höchsten Gipfel der Gegend, den Hochtristen. Für segelflieger und Paragleiter ist die Embergalm
ebenfalls ein Pradies (rechts). Bei guter Thermik und der relativ hohen Lage, können die Gleiter
über viele stunden in der Luft bleiben.
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Fazit: Der Standort ist aus astronomischen Gesichtspunkten her betrachtet ideal, wenn auch die
Wettersicherheit nicht so hoch ist, wie bei anderen Standorten, welche weiter im Süden liegen.
Aufgrund der Höhenlage südlich in den Alpen, ist die Chance auf einen klaren Himmel dennoch
höher, als bei uns im Flachland. Neben der Astronomie bietet die Embergalm genügend Optionen
auch für nicht astronomisch interessierte und die Bewirtung und Gastfreundschaft im Alpenhof
ist wirklich toll! Ich werde, wenn alles klappt beim ITT 2008 wieder dort sein.
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