OdMJanuar2021

Deep Sky Objekt des Monats Januar 2021, Affenkopfnebel NGC2174

Hallo Deep Sky Freunde,

für den Monat Januar habe ich einen eher seltener beschriebenen und beobachteten Emissionsnebel im nördlichen Orion (fast schon Sternbild Zwilling), den Affenkopfnebel NGC2174 ausgesucht. Die HII-Region hat ihren Namen durch die Ähnlichkeit ihrer Außenkontur mit einem Makaken-Kopf erhalten. Die Ausdehnung des Nebels ist mit 40 Bogenminuten beachtlich groß (mehr als Vollmondgröße), wobei visuell eher der zentrale Bereich mit OIII-Emission erfassbar ist. Das Objekt wurde am 6. Februar 1877 von Édouard Stephan entdeckt. Auf der Seite Skytrip von Mario Weigand, ist eine schöne Aufnahme des Affenkopfnebels in schwarzweiß (H-Alpha) dargestellt, die sofort den scheinbar lächelnden Affenkof offenbart (Blick nach rechts). Der Emissionsnebel ist in einen lockeren offenen Sternhaufen mit ca. 60 Sternen eingebettet (Trumpler Klassifikation IV 3p n), der schon im Fernglas sichtbar ist.

Daten(NGC2174)[1]:
Sternbild: Orionis
Ra: 6h 9m 24s
Dek: 20° 39' 34"
Scheinbare Helligkeit (visuell): 6,9 mag
Ausdehnung: 40' x 30'

Aufsuche:
Der Emissionsnebel liegt in der Wintermilchstrasse in der Nähe des nördlichen "Fußes" des Sternbilds Zwilling, wo auch M35 angesiedelt ist, und bildet sowohl mit den Sternen mue- und eta-Gemini (Basis mue-Gemini NGC2174), als auch mit den Sternen 54- und 62-Orionis (Basis NGC2174 - 54-Orionis) ein gleichseitiges Dreieck und liegt fast mittig zwischen eta-Gemini und 62-Orionis.

Astrophysik:
NGC2174 ist etwa 6400 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von 75 Lichtjahren [1]. Der Emissionsnebel stellt eine Sternentstehungsregion dar, mit großen Mengen an Staub und Wasserstoffgas. Hochaufgelöste Bilder des Hubble-Space-Telescopes zeigen gigantische Staubsäulen, in denen neue, heiße Sternen entstehen, die mit ihrem hohen Strahlungsdruck die Staubsäulenbildung fördern und das umliegende Gas ionisieren [2].

Eigene Beobachtungen:
Obwohl ich den Nebel schon mit vielen verschiedenen Instrumenten beobachtet habe, findet sich kein Eintrag in meinem Beobachtungsbuch, tja. leider bin ich da etwas schlampig. Der Nebel lässt sich aber schon mit Geräten ab 4" beobachten. Unter sehr dunklem Himmel geht es auch schon mit einem Fernglas der 2-3"-Klasse. Ein UHC oder OIII Filter hilft bei der Wahrnehmung unter nicht optimalen Himmelsbedingungen. Mit 5" Öffnung ist der Nebel groß, annähernd rund und strukturlos [3]. Aber bereits mit 10" Öffnung lassen sich einige Strukturen im Nebel ausmachen [4]. Mit großer Öffnung zeigen sich dann sehr viele Details im Nebel wahrnehmbar [5].

Clear Skies
Thomas

Referenzen:
[1] NGC2174 Wikipedia
[2] NGC2174 Hubble Space Telescope
[3] Zeichnung mit 5"
[4] Zeichnung mit 10"
[5] Zeichnung mit 27"


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